Manta-A persönlich

 von Ralf Polle

Ralf's A-L

Die Vorgeschichte

Im November 2000 stand in einem regionalen Kleinanzeigenblatt folgende Anzeige: Manta A-L, Bj. 71, 90 PS, 1. Hd., 92 tkm, VB 5500 DM, Tel.....

Beim Besichtigungstermin in der Dämmerung war es nicht gleich "Liebe auf den ersten Blick", was da unter einer Laterne stand. Jedoch war der Wagen offensichtlich absolut original und komplett. Der Chrom schien gut zu sein und Beulen oder sonstige Schäden waren nicht zu erkennen. Nach zwei Tagen wurde der Kauf für 4800 DM perfekt gemacht und der Manta per Trailer abgeholt.

Die "Restaurierung"

Bei der Besichtigung war leichter Rost auf beiden Kotflügeln aufgefallen. Außerdem gab es Rost an den Stehblechen im Motorraum. Weiter zeigte sich die braune Pest am Übergang vom Kotflügel zur A-Säule, der Schlimmeres vermuten ließ. Im Frühjahr 2001 begann ich vor der Garage, die Stoßstangen, Kotflügel und den Kühlergrill sowie sämtliche Chromteile abzubauen. Ziel war es von Anfang an, bis zum 30. Geburtstag am 09.09.2001 alle Reparaturen sorgfältig zu erledigen und die H-Zulassung zu erlangen.

Bei der Demontage der Kotflügel stellte sich heraus, daß sowohl die A-Säule als auch die Wagenheberaufnahme völlig intakt waren. Da ich weder ein begnadeter Schrauber bin, noch die Möglichkeiten für eine fachgerechte Arbeit habe, wurde der Wagen mitsamt Kotflügeln an einen Arbeitskollegen (gelernter Blechschlosser) übergeben. Der schweißte die Stehbleche im Motorraum und setzte am linken Kotflügel ein handtellergroßes Stück an. Dann wurden die Kotflügel versiegelt und lackiert. Nachdem auch die Reparaturstellen im Motorraum und das untere Luftleitblech lackiert waren, wurde der Wagen wieder in die Garage überführt.

In der Zwischenzeit hatte ich die originalen Sportfelgen entrostet und lackiert. Später sollten sie mit Chromringen versehen werden. Die Stoßstangen wurden zerlegt, innen entrostet und lackiert. Außen reichte Chrompolitur.

Die Nummernschildbeleuchtung, vordere Blinkergläser und die Rückleuchtengläser wurden zusammen mit sämtlichen Schriftzügen in die heimische Spülmaschine gesteckt, wo alles im neuwertigen Zustand wieder raus kam. Anschließend wurde der Manta wieder komplettiert. Eine in Auftrag gegebene Aufbereitung eines "Profis" war so schlecht ausgeführt, daß ich es mit eigenen Mitteln nochmal wiederholte. Dann zeigte sich langsam, was für ein Schätzchen mir da in die Hände gefallen war.

Nach der H-Zulassung

Im August 2001 nahm der Wagen ohne Mängel die TÜV-Hürde für die H-Zulassung. Jedoch nicht, ohne daß die Zulassungsstelle betonte, daß es die Zulassung als Oldtimer erst am 10.09.2001 gibt. Somit war das Mantatreffen in Köln (07.09-09.09) für mich erledigt. HOCH LEBE DIE BÜROKRATIE!

Inzwischen habe ich mit meiner Frau (die das Auto liebt!) das Manta A-Treffen in Haren/Ems besucht, unser erstes Treffen. Sobald es das (schöne) Wetter und mein Schichtdienst es zulassen, wird der Manta bewegt, manchmal auch von Frauenhand.

Noch 'ne Geschichte

Gekauft wurde der Manta für 4800 DM von einem KFZ-Meister der Marke mit dem Stern in Leverkusen. Dieser kam zu dem Wagen, als der Erstbesitzer den Wagen für einen neuen Mercedes in Zahlung geben wollte. Der Mercedes-Verkäufer bot an, den Wagen kostenlos und ohne eine müde Mark Anrechnung zu verschrotten. Wie großzügig! Das tat dem älteren Herrn zu leid. Also wurde besagter KFZ-Meister gerufen, der sich in der Freizeit mit Oldtimern beschäftigt. Er versprach, den Wagen für seine Frau wieder fit zu machen, wollte aber auch nichts mehr für den Manta bezahlen. Schließlich willigte der Erstbesitzer zermürbt ein. Ohne das der Herr KFZ-Meister einen Handschlag an dem Wagen getan hat, verkaufte er mir das Fahrzeug zu erwähnten Preis von 4800 DM. Schnell verdientes Geld, wenn man keine Skrupel hat, einen alten Mann übers Ohr zu hauen.

(Anmerkung der Redaktion am 01.08.2003: Das Fahrzeug ist inzwischen verkauft und nicht mehr im Besitz von Ralf Polle)

 

Oblgatorisches: Der Beitrag wurde inhaltlich-redaktionell nicht bearbeitet. Er wurde wie eingesandt veröffentlicht. Der Text unterliegt dem Copyright von Ralf Polle, der auch für den Inhalt verantwortlich ist. Ggf. geäußerte Meinungen entsprechen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion, ggf. gemachte Angaben wurden nicht von der Redaktion auf Richtigkeit überprüft.

Beitrag veröffentlicht am: 01.02.2003

 

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