Jährliche HU für ältere Fahrzeuge?

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Wie ein April-Scherz nahm sich Ende März / Anfang April 2003 die Hiobs-Botschaft aus, dass neben der Dekra nun auch der TÜV eine jährliche Hauptuntersuchung (HU) für Fahrzeuge ab einem Alter von sieben Jahren fordere.

So hieß es im Magazin "Oldtimer Markt" und in der "Auto-Bild", dass der Verband der Technischen Überwachungs-Vereine (VdTÜV) bei der Vorstellung des TÜV-Report 2003 hervorhob, 3,5 Millionen Fahrzeuge seien mit erheblichen Mängeln auf den Straßen unterwegs und stellten eine "tödliche Gefahr" dar. Dies sei insbesondere bei acht- bis elfjährigen Autos festgestellt worden. Demnach sei eine jährliche HU bei Fahrzeugen ab dem siebten Zulassungsjahr einzuführen.

Die Richtigkeit dieser vorgelgten Zahlen, die Einhaltung der Mängelquote der Überwachungsvereine und die in der Statistik nicht berücksichtigten weiteren Umstände von Unfällen sollen hier nicht weiter hinterfragt werden. Auch soll hier in diesem Zusammenhang lediglich die Frage in den Raum gestellt werden, ob die Organisationen tatsächlich objektive und unbestechliche Beobachter sind!

Offenbar war die Forderung des VdTÜV jedoch tatsächlich ernst gemeint und keineswegs ein April-Scherz. Inzwischen hat das Bundesverkehrsministerium aber die Forderung zurückgewiesen, denn die zuständige Expertengruppe im Fachausschuss des Bundes und der Länder konnten der Argumentation des VdTÜV nicht folgen. Damit wurde nicht nur Dekra und TÜV eine Abfuhr erteilt, sondern auch dem Bund, der den Vorstoß wohl inoffiziell unterstützt haben soll.

Auch der ADAC hatte sich gegen die Überwachungsorganisationen gestellt, als ein ADAC-Sprecher erklärte, "technische Mängel bei älteren Autos spielen als Unfallursache keine nennenswerte Rolle" und die TÜV-Empfehlung sei eine Marketingkamagne, um Autofahrer noch einmal zur Kasse zu bitten.

Damit dürfte der Nagel auf dem Kopf getroffen worden sein!

© 01.05.2003

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