Die Motoren

12S / 16 / 16S / 19S

Alle Aggregate sind als 4-Zylinder-Viertakt-Ottomotor in Reihenbauart ausgeführt und besitzen eine Nockenwelle im Zylinderkopf (beim 12 S-Motor befindet sich die Nockenwelle jedoch im Zylinderblock seitlich), die von der Kurbelwelle aus über eine Rollenkette angetrieben wird.

Der Motorblock ist aus Grauguß gefertigt, der Zylinderkopf aus chromlegiertem Grauguß. Entsprechende Kennzeichnungen des Zylinderblocks mittels erhabenen Zahlen (12, 16 oder 19) lassen auf den Hubraum schließen. Darüber hinaus sind die 1.6 und 1.9-Liter Aggregate auf den Zylinderköpfen (oberhalb der zweiten Zündkerze) mit einer entsprechenden Zahl versehen und an der Stirnseite des Kopfes sind senkrechte Rippen angegossen. Findet sich dort keine Rippe, handelt es sich um einen 1.6-Zylinderkopf, zwei Rippen weisen auf einen 1.9S-Zylinderkopf (auch US-Export-Motor) und drei Rippen weisen auf einen 1.6S-Zylinderkopf hin.

Weitere Hinweise (eingeschlagene Buchstaben) finden sich an der hinteren Nockenwellenstirnfläche. Die Buchstaben kennzeichnet die verwendete Nockenwelle: A = 3-mal gelagerte Nockenwelle (16, 16S und 19S), B = 4-mal gelagerte Nockenwelle des 19-US-Motors. Die kürzere 12S-Nockenwelle ist mit einer weißen Farbkennzeichnung zwischen den Nocken versehen.

Die Kurbelwelle des 12S-Motors ist dreifach, die der übrigen Motoren sind fünffach gelagert. Dieser so auf Sicherheit ausgelegte Kurbeltrieb kommt letztlich der Lebensdauer der Motoren zugute. Theoretisch könnte die Kurbelwelle auch höhere Drehzahlen als vorgeschrieben locker "wegstecken", jeoch macht dies der Ventiltrieb nicht lange mit.

Die Kolben sind mit jeweils 3 Kolbenringen bestückt. Die beiden oberen Verdichtungsringe (Rechteckring und Minutenring) verhindern, dass das Gasgemisch am Kolben vorbei vom Verbrennungraum in das Kurbelgehäuse dringt. Der untere Ölabstreifring sorgt dafür, dass aus dem Kurbelgehäuse kein Öl in die Zylinder gelangt.

Die Ventile aus chromlegiertem Stahl hängen im Zylinderkopf schräg im Zylinderkopf. Beim 12S-Motor sind wegen der seitlich im Motorblock liegenden Nockenwelle Stößelstangen erforderlich, die sich bei den übrigen Motoren erübrigen. Die Kipphebel sind aus Stahlblech gefertigt. Die Auslaßventile sind in ihrer Sitzfläche mit einer Kobalt-Chrom-Nickel-Legierung versehen, die Tellerstirnflächen sowie die Sitzflächen sind mit Aluminium angespritzt (alitiert), das bei Erwärmung in den Ventilstahl eindringt. Damit sich die Sitzfläche nicht einschlägt (und undicht wird), sind die Auslaßventile mit "Roto Caps" (Ventildrehvorrichtungen) versehen, die das Ventil bei jedem Hub etwas weiterdreht.

Über Schläuche von der Zylinderkopfhaube zu Luftfilter und Ansaugkrümmer findet eine kontrollierte Motorzwangsentlüftung statt.

Die 12S-Motoren sind mit Fallstromvergaser mit Beschleunigungspumpe, die16 S- und 19- S-Motor sind mit Registervergaser versehen. Die Kraftstofförderung erfolgt durch eine Membranpumpe. Alle Motoren werden mittels einer Druckumlaufschmierung durch Zahnradpumpe mit Öl versorgt. Die Ölreinigung erfolgt durch Stahldrahtsieb in der Ölpumpen-Saugglocke und durch Wechselölfilter im Öl-Hauptstromkreislauf.

Die Motorkühlung wird mit einer Überdruck-Flüssigkeitskühlung mit Umwälzpumpe sichergestellt, die mittels Riemen über die Kurbelwelle angetrieben wird.


19 E

Im wesentlichen ist der 19E-Motor vom Aufbau mit dem 19S-Motor identisch. Jedoch verfügt er nicht über einen Vergaser sondern über eine Einspritzanlage (L-Jetronic) von Bosch.

Es handelt sich dabei um eine sogenannte "intermittierende Saugrohreinspritzung", bei der alle Einspritzventile gleichzeitig und zweimal pro Arbeitstakt abspritzen (ein Schelm, wer sich Bösen dabei denkt!).

Zur Ansteuerung der elektromagnetischen Einspritzventile (Zeitpunkt und Zeitdauer) in Abhängigkeit von Luftmenge, Gaspedalstellung, Motordrehzahl (Unterbrecherkontakt), Motor- und Lufttemperatur kommt ein Steuergerät zum Einsatz.

Die Startanreicherung erfolgt durch ein Kaltstartventil am Saugrohr. Die Kraftstofförderung wird durch eine elektrisch angetriebene Rollenzellenpumpe mit Kraftstoffüberlauf zum Kraftstofftank sichergestellt.

Der 19E-Motor leifert 105 PS und findet sich im GT/E und im Sondermodell "Black Magic".

Weitere Details zur L-Jetronic finden sich in diversen Ausgaben der Manta-A Zeitung! (siehe Inhaltsverzeichnis zur Zeitung auf dieser Website)

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